2. Design Thinking Phase: Empathie aufbauen
Zweite Phase: Eine besonders wertvolle Arbeit steckt in der zweiten Phase des Design Thinking: Empathie aufbauen (hier geht es zum Überblick über den Design Thinking Prozess). Es gilt hier, die Bedürfnisse, die Ängste, die Sichtweisen und Emotionen der Menschen herauszufinden, um die es in der Design Thinking Challenge geht.
Siehe auch: Überblick über den Design Thinking Prozess | 1. Verstehen | 2. Empathie aufbauen | 3. Synthese | 4. Ideen entwickeln | 5. Prototyping | 6. Testen
Nachdem in der ersten Phase „Verstehen“ die wichtigsten Interessensgruppen (engl. Stakeholder) definiert wurden, gilt es nun mehr über diese herauszufinden. Im Zentrum stehen dabei immer die zukünftigen Nutzer der zu entwickelnden Idee, aber auch anderen Gruppen: Partner, Kollegen, Mitarbeiter.
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Oft haben wir Konzepte im Kopf, wie andere Menschen sein sollten. Doch dies entspricht selten dem Erleben der anderen Person. Ein Indianer-Sprichwort sagt:
Falls der 1000-Meilen-Gang in den Mokassins gerade keine Option ist, helfen die folgenden Ansätze weiter.
Die 3 wichtigsten Methoden zum Aufbau von Empathie im Design Thinking
- Interviews führen. Frag die Menschen! Nach deren persönlichen Erfahrungen, nach Gedanken, Gefühlen. Das Ziel des Fragens sind konkrete Geschichten und die Bedürfnisse der Menschen. Nutze hierfür aktives Zuhören und systemische Fragetechniken.
- Feldforschung durch Beobachtung. Wie bewegen sich die Menschen in einem bestimmten Umfeld? Welche Gegenstände und welche Symbole sind wichtig?
- Simulation. Spiel die Personen nach! Imitiere die Sprache, die Bewegungen, die Haltung. Das ist ähnlich wirkungsvoll wie 1000 Meilen in den Mokassins.
Neben den Methoden zählt vor allem die eigene Haltung: ein empathisches Mindset & ein offenes Herz gegenüber der Person, um die es geht. Zum empathischen Verständnis hilft eine Suggestion wie „Dieser Mensch trägt eine ganze eigene Welt in sich“.
Ebenen des Menschen
Viele zwischenmenschliche Probleme werden nur an der Oberfläche ausgetragen, obwohl die wahren Gründe tiefer liegen. Zum Verständnis hilft das Eisbergmodell und die Reflexion der folgenden Ebenen:
Verhalten: Was wir tatsächlich beobachten können: Worte, Taten, Gesten, Lautstärke der Stimme…
Denken: Gedanken, Bilder, Ideen, Glaubenssätze spielen sich bewusst im Kopf ab.
Fühlen: Für viele Menschen weniger klar zugänglich sind die Emotionen wie Traurigkeit, Enttäuschung, Begeisterung, Sehnsucht…
Bedürfnisse: Die Quelle der Dynamiken auf den anderen Ebene. Meist interessant in Organisationen: Sucht der Mensch mehr Zugehörigkeit oder Individualität? Eher Sicherheit oder Veränderung?
Siehe auch: Überblick über den Design Thinking Prozess | 1. Verstehen | 2. Empathie aufbauen | 3. Synthese | 4. Ideen entwickeln | 5. Prototyping | 6. Testen
Weitere Themen zur Organisationsentwicklung: Spiral Dynamics | Theory U
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Karl Hosang
Teamentwicklung, Facilitation, Kreativität, Design Thinking, New Work, Spiral Dynamics