Spannungsbasiertes Arbeiten einführen

Schritt für Schritt – Spannungsbasiertes Arbeiten für mehr Klarheit und Selbstverantwortung
Spannungsbasiertes Arbeiten klingt einfach – und ist doch ein Kulturwandel. Wer diese Praxis in einem Team oder einer Organisation etablieren will, braucht Mut, Klarheit und ein strukturiertes Vorgehen. Denn es geht nicht nur um neue Tools, sondern um ein neues Verständnis von Zusammenarbeit, Verantwortung und Entwicklung.
Alles zum Spannungsbasierten Arbeiten: 1. Was heißt Spannungsbasiertes Arbeiten? | 2. Spannungen erkennen | 3. Spannungen bearbeiten | 4. Meetingformate | 5. Moderation | 6. Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hier findest Du eine konkrete Anleitung, wie Du spannungsbasiertes Arbeiten erfolgreich einführen kannst
Schritt 1: Spannungsbegriff klären
Beginne mit einem Workshop oder Impuls, in dem Du erklärst:
- Was eine Spannung ist (→ IST ≠ SOLL)
- Warum Spannungen willkommen sind
- Wie man Spannungen erkennt und benennen kann
- Nutze Beispiele aus dem Arbeitsalltag und lade die Teilnehmenden ein, eigene Spannungen zu reflektieren.
Schritt 2: Spannungen sammeln & sichtbar machen
Schaffe einen Ort (z. B. ein Board, eine Rubrik im Meeting, ein digitales Tool), an dem Spannungen strukturiert gesammelt werden können:
- Was fehlt?
- Was könnte besser laufen?
- Wo ist etwas unklar?
Dabei hilft: Keine Diskussion – nur Sichtbarmachen.
Schritt 3: Erste spannungsbasierte Meetingstruktur einführen
Führe ein wöchentliches Meeting ein, in dem Spannungen bearbeitet werden:
- Mit klarer Moderation (hier geht es zur Moderation im Spannungsbasierten Arbeiten)
- Mit der Regel: eine Spannung zur Zeit
- Mit Vorschlagsverantwortung beim Einbringenden
Beginne mit operativen oder strukturellen Spannungen – das ist meist am leichtesten. Hier geht es zur Übersicht über alle Meetingformate.
Schritt 4: Rollen und Moderation klären
Benenne eine Person, die die Moderation übernimmt – auch auf Probe. Wichtig:
- Sie moderiert den Prozess, nicht die Inhalte
- Sie darf Spannungen unterbrechen und auf Struktur bestehen
- Sie wird gestärkt durch Training, Supervision oder externe Begleitung
Schritt 5: Retrospektiven & Zwischenbilanz
Nach einigen Wochen:
- Was funktioniert schon gut? Was braucht Klarheit?
- Welche Spannungen kommen regelmäßig, aber werden nicht gelöst?
- Braucht es andere Formate? (z. B. zwischenmenschliches Meeting)
- Wie geht es den Menschen mit der neuen Kultur?
Häufige Stolperfallen – und wie Du sie vermeidest
- „Alle reden durcheinander.“ → Klare Moderation einführen
- „Es kommt kein Vorschlag.“ → Vorschlagspflicht betonen & üben
- „Es wird wieder diskutiert.“ → Struktur hartnäckig schützen
- „Niemand bringt Spannungen ein.“ → Sicherheit & Vorbildverhalten fördern
Alles zum Spannungsbasierten Arbeiten: 1. Was heißt Spannungsbasiertes Arbeiten? | 2. Spannungen erkennen | 3. Spannungen bearbeiten | 4. Meetingformate | 5. Moderation | 6. Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wir unterstützen Euch bei der Einführung – ob Impulsworkshop, Begleitung über mehrere Monate oder Inhouse-Moderationstrainings – wir helfen Euch, das spannungsbasierte Arbeiten lebendig, achtsam und wirksam einzuführen.